5. November 2013

Sankt Martin

Brauchtum



Martin von Tours – Der Mann im Mantel


Warum und wie wir Sankt Martin feiern.




Am 11. November ist es wieder soweit. Es ist Sankt Martin. Laternen, Pferd, Feuer – das kennt jeder. Und bestimmt weiß auch jeder warum wir Sankt Martin feiern.
Doch aufgrund der miserablen Ergebnisse, die Medien jedes Jahr bei der Umfrage „Warum feiern wir Weihnachten?“ erzielen - Antwort:„Weil Jesus geheiratet hat!“ - möchte ich hier doch noch einmal erwähnen, wie es zu unserem Martinstag gekommen ist und was es dabei für Bräuche gibt. So viel vorab: geheiratet hat der heilige Martin nie!



Der Mann, dessen Begräbnis wir am 11. November feiern, wurde um 316/317 nach Christus im heutigen Ungarn (damals die römische Provinz Pannonia prima ) geboren. Als Sohn eines römischen Offiziers musste auch Martinus dem Militär beitreten. Schon während seiner Zeit in der Armee kümmerte er sich um Kranke und Bedürftige. Das brachte ihm vor allem die Sympathie seiner Kameraden ein. 
 

Mantelteilung



Die Geschichte, mit der er „berühmt“ wurde und warum wir seiner gedenken, ereignete sich um 334 n. Chr. als Martinus in Amiens (Frankreich) stationiert war. Dort soll er während eines klirrend kalten Winters vor dem Stadttor auf einen armen Mann gestoßen sein. Dieser bat die vorbeikommenden Menschen um Hilfe. Als sich niemand erbarmte, nahm Martinus, der nur einen Mantel und ein Schwert bei sich trug dasselbige und teilte den Mantel entzwei. Einen Teil gab er dem armen Mann, den anderen behielt er an.


Gottesdienst



In der Nacht darauf, erschien ihm Jesus im Traum und er fasste den Entschluss aus dem Militärdienst aus und in den Dienst Gottes einzutreten. Martinus ließ sich taufen und quittierte 356 n. Chr. tatsächlich den militärischen Dienst. Martinus' Beliebtheit bei den Menschen in der Touraine stieg aufgrund seines menschenfreundlichen Handelns, seiner Barmherzigkeit und seines asketisches Leben rasch an. Trotz des Widerstandes einiger Bischöfe wurde Martinus im Jahr 372 n. Chr. zum Bischof von Tours ernannt.



Bräuche




Sein vorbildliches, christliches Handeln und Leben machte Martin von Tours zu einem der bekanntesten Heiligen. Das Fest des Sankt Martin, in der Form wie wir es heute kennen, entstand um 1900 am Niederrhein und im Rheinland. Die Kinder aus Kindergärten und Schulen ziehen mit Laternen und Gesang durch die Straßen. Danach gibt es ein großes Martinsfeuer, an dem, je nach Region, Stutenkerle oder Martinsbrezel verteilt werden. Die Gans ist das typische Festessen an St. Martin.



Ursprung


Die Ursprünge all dieser Bräuche sind historisch oder durch Legenden belegt. So wurzelt der Laternenumzug in der liturgischen Lichterprozession vom „fanum“ (die Kirche) in das „profanum“ (die Stadt/Dorf). Die Gans kann auf zwei verschiedenen Wegen zum Martinstag gekommen sein. Zum Einen gibt es die Legende, dass Martinus sich in einem Gänsestall versteckte. Er war zu bescheiden, um Bischof zu werden und versuchte so sich dem Amt zu entziehen. Doch die Gänse im Stall schnatterten so heftig, dass Martinus gefunden wurde und das Amt annehmen musste. Zum Anderen existiert die historische Erklärung, dass früher am Martinstag eine Lehnspflicht fällig wurde, die meistens in Form einer Gans beglichen wurde. Abends wurde die Gans dann bei den Feierlichkeiten zum Martinstag als Festessen verspeist.


Damit sind allerdings noch lange nicht alle Symbole und Bräuche des Martinstags beschrieben. Innerhalb Deutschlands wird das Martinsfest ganz unterschiedlich begangen. Doch der Grundgedanke, Mitleid mit benachteiligten Menschen zu haben und sein Hab und Gut zu teilen, verbindet alle Kinder und Erwachsene, wenn sie am Feuer stehen und singen: „Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind...“.



Wer nun Lust bekommen hat mehr zu erfahren, kann sich auf der Website: http://www.heiliger-martin.de/index.html ausführlicher informieren.

Eine aktuelle Diskussion zu Sankt Martin findet ihr hier: 

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