30. Januar 2017

Federgrab

Rezension zu "Federgrab" von Samuel Bjørk 




Auf der Suche nach einer seltenen Pflanze macht ein Biologe eine ganz andere Entdeckung: Mitten im Wald liegt ein totes Mädchen nackt auf einem Bett aus Federn.

Die Nachricht ereilt Kommissar Holger Munch während der Geburtstagsfeier seiner 6-jährigen Enkelin. Eigentlich wollte er nach der Scheidung von seiner Frau mehr Zeit für die Familie erübrigen, aber der Mord kommt ihm gerade recht, so muss er das Geturtel zwischen seiner Ex-Frau und ihrem neuen Partner nicht ertragen. Auch für seine Kollegin Mia Krüger scheint der Fall ein kleiner Lichtblick zu sein. Musste sie gerade noch nervige Fragen eines Psychologen ertragen, um wieder für diensttauglich erklärt zu werden, holt Munch sie schon wieder an Bord seines Teams. Zusammen mit den anderen Ermittlern versuchen sie in ihrem zweiten gemeinsamen Fall den „kranken Teufel“ zur Strecke zu bringen. 


Obwohl Holger Munch der Chef-Ermittler ist, tritt er hinter den Charakter der Ermittlerin Mia Krüger zurück. Mias verkorkstes Leben bestehend aus Tabletten, Trauer und Selbstmordgedanken ist während des gesamten Falls sehr dominant. Ihre außergewöhnliche Sicht auf Mordfälle, die immer wieder angedeutet wird, kommt bis auf die Tatsache, dass sie den Fall am Ende löst, nicht sonderlich deutlich zum Tragen. Der Fall ist besonders spannend, da viele plausible - aber am Ende natürlich doch falsche - Fährten gelegt werden. Umso mehr überrascht dann die Auflösung.


Federgrab ist ein gut lesbarer Krimi, der nicht zu sehr unter die Haut geht, aber trotzdem Spannung erzeugt. Für das Verständnis des Falls muss man den ersten Fall nicht gelesen haben, um die Figur Mia Krüger besser zu verstehen, ist es wohl aber ratsam.



Paperback, Klappenbroschur, 480 Seiten
ISBN: 978-3-442-20525-7
€ 12,99
Verlag: Goldmann
Erschienen: 17.10.2016

 
 

 

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