17. Januar 2017

Anton hat kein Glück



Rezension zu "Anton hat kein Glück" von Lars V. Johansson

 

Anton feiert auf einem Rastplatz seinen 45. Geburtstag – mit sich selbst und einer alten, matschigen Cremeschnitte. Er ist auf dem Weg zu einer Zaubervorstellung, denn Anton ist Zauberer von Beruf. Kein spektakulärer Zauberer wie David Copperfield und auch nicht wie seine damaligen Freunde Sebastian und Charlotta, die im Fernsehen mittlerweile vor Millionenpublikum auftreten. Anton zeigt Karten-, Münz- und Seiltricks und das vor allem in Altenheimen. Als sein Agent ihn anruft und ihm die Absage seines nächsten Auftrittes mitteilt, will Anton nur noch schnell nach Hause, aber die Kollision mit einem roten Sofa katapultiert ihn in eine magische Welt, die selbst für einen Zauberer schwer vorstellbar ist.

Magische Salzlinien, Biskuitrollen, die vor Unheil schützen und ein egoistischer Nörgler, der an allem und allen etwas auszusetzen hat. Skurrile Unterhaltung, die schnell wieder vergessen ist, könnte man meinen. Doch „Anton hat kein Glück“ ist keine belanglose Geschichte über Unglück und dass es besser ist, alles positiv zu sehen. Anton ist nicht der typische bescheidene Everybodys-Darling, der am Ende doch das Mädchen kriegt. Er nervt, er ist egoistisch, er glaubt, dass er ein Anrecht auf alles hat, was er möchte. Sind wir nicht alle ein bisschen so? Und deshalb gönnt der Leser Anton auch all das Unglück nicht, das ihm wiederfährt. Abstand von Wollschweinen und Nachtklopfern bringen die Kapitel, die von Antons Kindheit und seiner Zauberer-Freundschaft zu Sebastian erzählen. So wird aus der phantastischen Zeit, die Anton erlebt, eine runde Sache und - so viel sei verraten – eine mit Happy End.

Verlag:  Wunderlich
416 Seiten
ISBN:  978-3-8052-0387-6


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